Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm mit einem Blumengruß und besten Wünschen für eine erfolgreiche Ausstellung
Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm mit einem Blumengruß und besten Wünschen für eine erfolgreiche Ausstellung

Neue Ausstellung erinnert daran, dass der Ort lange Jahre ein kleines Krankenhaus hatte

Märkische Allgemeine vom 29.03.2010
Entbunden in Glindow

·GLINDOW - Die das heute noch von sich sagen können, sind Zeitzeugen und das mit Stolz. Bis 1945 haben viele Glindower oder Werderaner Mütter ihre Kinder im Krankenhaus der Jahnschen Stiftung entbunden. Dann wurde die Entbindungsstation im Gebäude der ehemaligen Post und der heutigen Arztpraxis untergebracht. Die Räumlichkeiten des Krankenhauses wurden als Lazarett für verwundete Soldaten dringend benötigt. Bis zur Verstaatlichung des Krankenhauses 1959 und seiner Schließung 1961 wurden dort weiter Kinder geboren. Bei seinen Recherchen fand der Heimatverein Glindow Belege, dass 1942 allein 85 Kinder auf der Entbindungsstation das Licht der Welt erblickten. Dieses Thema ist ein Teil der neuen Ausstellung, mit der am 27. März die neue Saison im Heimatmuseum Glindow eröffnet wurde. Um die Fotografien der Babys von damals versammeln sich viele Besucher der Ausstellung und versuchen, sie mit den aktuellen Porträts in Übereinstimmung zu bringen. Wie sahen Doris Joppe von der ortsansässigen Fleischerei oder Bürgermeister Werner Große einmal aus? Die neunjährige Ulrike und der achtjährige Lars versuchen, ihre Lehrerin Ilona Lorenz zu erkennen. Der Hauptteil der diesjährigen Ausstellung befasst sich jedoch mit dem Kiez, dem ältesten Teil von Glindow. Die Straßenbaumaßnahmen dort sollen im Mai abgeschlossen werden. Die Ausstellung zeigt viele historische Ansichten vom Rathaus, der Jahnschen Stiftung, vom Glindower See oder vom ältesten, 1769 erbauten Haus, in dem das Heimatmuseum seinen Platz gefunden hat. Ein Teil der Postkarten und Fotos stammt aus den Beständen des Heimatmuseums. Auch private Zeitzeugnisse wurden beigesteuert, darunter altes Geschirr, Wäsche und Hausrat. Ein großer Dank ging vom Heimatverein an Malermeister Dirk Müller, der kurzfristig und kostenlos die Räume des Heimatmuseums renoviert hatte. Die Ausstellung kann wie immer im Heimatmuseum samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr und nach Anmeldung besichtigt werden. Sie ist auch zum Kiezfest am 13. Mai geöffnet, wenn der neue Kiez eingeweiht wird.
Brigitte Wilhelm