Symbolischer erster Spatenstich
Foto: Symbolischer erster Spatenstich mit Walter Kassin (Obstbauverein), Projektleiter Steffen Lehmann, Manuela Saß, Christian Große, Architekt Norbert Seidel und Jorinde Bugenhagen von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises PM.

Lindowsches Haus wird zum Besucherzentrum der Stadt

Als eines der ältesten Obstbauerngehöfte im Festlandbereich von Werder (Havel) soll das Lindowsche Haus zum neuen Besucherzentrum der Stadt werden. Am Donnerstag hat der offizielle Baustart stattgefunden. Das denkmalgeschützte Gehöft wird seit Jahresbeginn saniert und mit einem Neubau ergänzt, sagte Bürgermeisterin Manuela Saß. Die Tourist Information und der Bürgerservice sollen dann hier ihren Platz bekommen.

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 2,5 Millionen Euro, 80 Prozent davon werden von der Städtebauförderung des Landes Brandenburg gefördert. Manuela Saß dankte dem Land für die Förderung und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark für die gute Zusammenarbeit. Der Aufbau des seit 1839 bekannten Hofs ist typisch für das 19. Jahrhundert, als der Obstbau in Werder seine Blüte erlebte. Die genaue Bauzeit soll durch ein dendrologisches Gutachten der Dachbalken ermittelt werden. Eine Besonderheit ist die Räucherkammer im Dach des Lindowschen Hauses, die mit der Sanierung erhalten bleibt. Benannt ist das Haus nach dem Obstzüchter Friedrich Lindow, Eigentümer von 1902 bis 1937. Vor zweieinhalb Jahren hatte es erste Pläne gegeben, es als Besucherzentrum der Stadt zu nutzen. „Werder (Havel) ist bei Touristen gefragt, wir brauchen einen zentraleren und größeren Anlaufpunkt für die Erstinformation der Gäste“, sagte Werders 1. Beigeordneter Christian Große am Donnerstag. Werder gehört laut TMB zu den zehn beliebtesten Reiseorten im Land Brandenburg und ist das beliebteste Reiseziel in der Reiseregion Havelland. Die enge Tourist Information in der Kirchstraße hatte im Vorjahr per 31.8.2017 bereits insgesamt 9.600 Gäste. Das Interesse am Urlaub in Werder gleichbleibend groß, im vergangenen Jahr sei die Übernachtungszahl in Werder sogar um rund acht Prozent gestiegen (siehe Anhang). „Das Lindowsche Haus bietet sich als zentraler Anlaufpunkt für unsere Gäste und auch für unsere Bürger hervorragend an“, so Christian Große. Der Bürgerservice befindet sich zurzeit im Schützenhaus auf der Insel. Das Lindowsche Haus hat drei Flügel - Wohnhaus, Stall und Remise. An der offenen vierten Seite soll ein Neubau entstehen. Insgesamt werde damit eine Nutzfläche von 475 Quadratmetern für die neue Tourist Information und den neuen Bürgerservice entstehen. Die Tourist Information soll im Vorderhaus, dem früheren Wohnhaus, unterkommen, dort ist auch eine Ausstellung regionaler Produkte geplant. Für den Bürgerservice sollen künftig die Remise und der Neubau bereitstehen. Der frühere Stall, der Remise und Wohnhaus verbindet, ist zur gemeinsamen Nutzung beider Bereiche vorgesehen. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist im kommenden Jahr geplant.